LOPA ist eine semi-quantitative Methode der Risikoanalyse, die auf einer qualitativen Risikoanalyse wie z.B. dem PAAG-Verfahren aufbaut. Mittels einer LOPA werden einzelne ausgewählte Störungsszenarien mit hohem Gefahrenpotential betrachtet und es wird geprüft, ob die Eintrittswahrscheinlichkeit unterhalb eines zuvor festgelegten Grenzwertes (Grenzrisiko) liegt.
Die LOPA baut auf dem Prinzip der unabhängigen Schutzebenen auf und wird in “Guidelines for Safe Automation of Chemical Processes” von CCPS beschrieben.
Eine LOPA wird ab einer in der systematischen Prozessgefahrenanalyse (Hazop) ermittelten möglichen Schadensschwere, zumeist ein Todesfall oder eine irreversible Verletzung, durchgeführt.
Die LOPA erfolgt dabei auf Basis des Bow-Tie-Prinzips, bei dem verschiedene Abweichungen zu einem ungewollten Ereignis und dieses wiederum zu verschiedenen Auswirkungen führt. Sowohl die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des ungewollten Ereignisses als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit der verschiedenen möglichen Auswirkungen werden durch voneinander unabhängige Schutzebenen vermindert.
Diese sind u.a.:
     – Ausfallraten der PLT-Betriebs- und PLT-Schutzeinrichtungen (IPL – Independent Protection Layer)
     – Ausfallraten von Maschinen wie z. B. Pumpen, Verdichter etc.
     – Ausfallraten mechanischer Sicherungseinrichtungen wie z.B. Sicherheitsventile, Berstscheiben etc.
     – Bedienungsfehler
     – Personalbelegungsfaktor
     – Risikodauer
     – Zündgefahr
Die LOPA ist eine Methode zur Bestimmung des Safety Integrity Levels (SIL) einer PLT-Schutzeinrichtung und in der IEC 61511 (Funktionale Sicherheit) als dazu geeignet anerkannt.